Überraschende Unterschiede, fantastische Möglichkeiten:
Bist du noch eine Person oder schon wieder ein Mensch?

von Josef Hofer

Als Mensch werden wir geboren, wie wir gedacht sind. Dass wir dann zur Person mutieren, bewirkt unsere Gesellschaft. Ob wir aus der Überanpassung an Normen und Nummern wieder hinausfinden, zurück zum Menschsein und zur Entfaltung unseres Potenzials – das steht auf einem eigenen Blatt. Auf einem Blatt, das wir erfreulicherweise selbst gestalten dürfen.

Mensch, Person, Individuum und so weiter – in einem Synonym-Lexikon findet sich all das zugegebenermaßen gemeinsam und wir könnten daraus schließen, dass alles gleichbedeutend ist. Aber ich, ich sehe das anders. Und du vielleicht auch. Oder bald. Ich sag dir, was ich damit meine, wenn du magst.

In den letzten Wochen habe ich mich mit der Frage, ob Mensch oder Person, ob ein Unterschied besteht und ob es komisch ist, nach diesem zu fragen, intensiv beschäftigt. Mein Fazit: Es gibt einen Unterschied. Sogar einen großen. Und so gehe ich jetzt dazu über, alles Person zu nennen, was künstlich geformt und entfernt von dem ist, wie sie, die Person, als Mensch gedacht gewesen wäre.

Der Anfang davon passiert so: Wir werden als Mensch geboren, doch mit der Ausstellung der Geburtsurkunde erhalten wir eine Nummer und kommen so das erste Mal mit unserem Dasein als Person in Kontakt.

Der Mensch ist perfekt. Am Anfang.

Der Mensch ist Teil unserer Schöpfung, und so wie jedes Samenkorn alle Informationen in sich trägt, um aus sich selbst einen Baum oder eine andere stattliche Pflanze werden zu lassen, so trägt jeder Mensch alle Informationen in sich, um ein selbstbestimmtes und erfolgreiches Leben zu gestalten zu können.

Um diese Informationen, dieses theoretische Können auch zur Entfaltung zu bringen, braucht es andere Menschen. Menschen, die uns dabei begleiten und unterstützen. Menschen, die uns helfen, diese Informationen – die wir auch Potenzial nennen können – gedeihen zu lassen.

Wozu sind wir erzogen?

Frisch auf der Erde angekommen, als Mensch, versuchen wir, uns das, was uns umgibt, mit unseren Sinnen BEGREIFBAR zu machen. Wir versuchen, die Welt zu verstehen. Aber dann werden wir erzogen, sehr früh schon.

Unsere Erziehung gibt uns vor, was richtig und was falsch ist – und nur wenn wir Glück haben, haben wir Eltern, die uns wenigstens erläutern, warum etwas nun richtig oder falsch sei. Eltern, die dem Menschen in uns den Sinn ihrer Vorgaben erklären. Wenn wir dieses Glück nicht haben, sehen wir uns während unseres Heranwachsens von jeder Menge Vorgaben begleitet und von allen guten Erklärungen verlassen.

Als Person lernen wir die Vorgaben brav ein, um sie dann gehorsam auszuführen – oder um uns dagegen aufzulehnen, das ist Geschmackssache – aber immer ohne ihren Sinn zu verstehen.

Somit sind wir gut vorbereitet für die Schule, wo sich die Formung von Personen systematisch fortsetzt. Der Fokus liegt darauf, bestimmtes Wissen in einer vorgegebenen Zeitspanne in die jungen Personen hineinzupressen. Ganz egal, ob sie dieses Wissen verstehen oder im Alltag anwenden können, oder beides, oder nichts davon.

Von der Schule in den Beruf und dann zurück zur Natur

Die Schule ist aus, die Berufswahl steht an: Ab sofort geht es darum, durch einen JOB Geld zu verdienen. Ob dieser Job unserem inneren Potenzial entspricht – wen interessiert’s?

Und so ist aus dem wertvoll geborenen, einzigarten, schöpferischen Menschen ein Erfüllungsgehilfe künstlich geschaffener Regeln und Strukturen geworden. Eine Person, die in einem Hamsterrad gefangen versucht, über die Anhäufung von materiellen Dingen Befriedigung im Leben zu finden. Was wiederum einen eigenen Haken hat, denn, das weißt du vielleicht schon: Zufriedenheit kann der Mensch nur in sich selbst finden. Dafür ist diese Zufriedenheit dann unabhängig von äußeren Umständen.

Eine Person in ihrem Job zerpflückt dann gerne alles in kleine Teilbereiche und häuft immer mehr Wissen über einen winzigen Ausschnitt an, während sie den Blick für Zusammenhänge fortschreitend verliert und sich vom großen Ganzen abkoppelt. In Unternehmen und im Leben definieren sich viele Personen allein über ihr Wissen und suchen darüber Anerkennung und ihre Daseinsberechtigung.

An dieser Stelle sei gesagt: Know-how ist wichtig. Und nichts gegen Experten. Natürlich braucht es in einem Unternehmen Fachabteilungen und Spezialisten, die in einem Bereich richtig gut sind. Aber um wie viel besser würden Unternehmen funktionieren, wenn in ihnen Menschen mit dem Blick für das große Ganze arbeiteten?

Gibt es dahin einen Weg? Natürlich! Und „natürlich“ kommt von Natur. Ein Ausweg tut sich auf, wo wir lernen, die Gesetzmäßigkeiten des Lebens zu verstehen. Also die Natur zu verstehen. In der Natur hat alles einen Sinn und einen Zusammenhang. Ein Mensch betrachtet Dinge und Geschehnisse immer von der Ebene des großen Ganzen aus, was wir dann – oh Wunder – ganzheitlich nennen.

Stell‘ dir vor, wie großartig sich dein Unternehmen entwickelt, wenn alle Mitarbeiter ein Grundverständnis der Zusammenhänge aller Bereiche im Betrieb haben und sich jeweils als Mensch mit dem großen Ganzen des Unternehmens identifizieren! Um wieviel besser und reibungsloser wird bald alles in deinem Unternehmen laufen?

Hast du Lust, das riesige Potenzial echter Menschen für dich und dein Unternehmen zu heben?